aktivierendes Licht

Schlafen, leben, lieben: Sozialer Jetlag und sein Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen und unsere Gesellschaft

Schlafen, leben, lieben: Sozialer Jetlag und sein Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen und unsere Gesellschaft

In unserem letzten Blogbeitrag haben wir die verschiedenen Chronotypen genauer unter die Lupe genommen und sind zu der Erkenntnis gelangt, dass es von Natur aus Früh- oder Spätaufsteher, Lerchen und Eulen gibt.

In diesem Beitrag möchten wir uns nun einem Phänomen zuwenden, das aus diesen unterschiedlichen Chronotypen hervorgeht - dem sogenannten "Sozialen Jetlag". 

Aber was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

 

Laut Wittmann et al. (2006) wird der soziale Jetlag als "The discrepancy between work and free days, between social and biological time" definiert. Doch was bedeutet das genau, und wie kann uns aktivierendes oder beruhigendes Licht  dabei helfen, diesen sozialen Jetlag bestmöglich zu überwinden?

 

Erst einmal vorab das grundlegende Problem: Normale Arbeitszeiten, die in der Regel früh am Tag beginnen, sind am besten geeignet für die bevorzugten Schlaf-Wach-Zeiten von Frühaufsteher-Chronotypen. Allerdings stellen späte Chronotypen (sog. Eulen) die Mehrheit der Bevölkerung dar, sprich: spät zu Bett gehen und eigentlich spät wieder aufstehen. Im Alltag wird aber meist nur die Zubettgehzeit von  der biologischen Uhr geregelt. Die Aufstehzeit richtet sich in der Regel nach der sozialen Uhr (dem Arbeitsbeginn). 

Die Folge: Späte Chronotypen leiden unter der Woche unter teilweise extremen Schlafmangel und versuchen diesen am Wochenende wieder auszugleichen. Falls eine solche Diskrepanz zwischen biologischer und sozialer Uhr vorliegt, spricht man in der Wissenschaft vom „sozialen Jetlag“.

Sozialer Jetlag ist nicht nur für die betroffene Person selbst unangenehm, sondern kann auch erhebliche Auswirkungen auf das Zusammenleben mit dem Partner oder der Partnerin haben. Dieser Zustand kann äußerst einschränkend sein, da die Betroffenen oft nicht mehr in der Lage sind, gemeinsame Aktivitäten wie das Frühstücken oder Abendessen miteinander zu genießen. Der Grund hierfür liegt darin, dass der individuelle Lebensrhythmus aufgrund des Chronotypes von dem des Partners abweichen kann. Dies führt zu einer Diskrepanz in den Schlafgewohnheiten und den Tagesabläufen, was wiederum die Qualität der gemeinsamen Zeit erheblich beeinträchtigen kann. 

In einer 2006 von Wittmann et al. durchgeführten Studie wurde das Phänomen des sozialen Jetlags wissenschaftlich untersucht. Die Studie umfasste rund 500 Teilnehmer: innen im Alter von 14 bis 94 Jahren und berücksichtigte Faktoren wie Chronotyp, Schlafqualität und psychisches Wohlbefinden in der Auswertung.

Die Erkenntnisse: Späte Chronotypen sind abends mental stärker erschöpft und erleben ein stärkeres Gefühl von Unwohlsein, sowohl in Bezug auf die aktuelle Tageszeit, als auch rückblickend auf die gesamte Woche. Frühe Chronotypen hingegen leiden nur dann unter sozialem Jetlag, wenn sie bis spät in die Nacht aufbleiben, ohne am nächsten Morgen aufgrund ihrer normalen zirkadianen Weckzeit länger schlafen zu können. Dies wurde anhand von erhöhten Depressionswerten bei der Auswertung festgestellt. Menschen hingegen, die sowohl  an Arbeits- als auch an freien Tagen zur selben Zeit schlafen gehen und aufstehen, können den sozialen Jetlag minimieren.

 

Kann man diesem sozialen Jetlag entgegenwirken?

Grundsätzlich ist es leider so, dass es wohl tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen benötigt, um späten Chronotypen den Alltag zu erleichtern. Dadurch, dass unsere biologische Uhr maßgeblich von Licht beeinflusst und gesteuert wird, ist die positive Wirkung von Licht jedoch nicht zu unterschätzen.

Tageslichtlampen, wie die HEAVN One, können also  Abhilfe schaffen. Durch aktivierendes Licht direkt am Morgen, wird unserem Gehirn signalisiert, dass es jetzt an der Zeit ist zu arbeiten und produktiv zu werden. Um abends später besser zur Ruhe zu finden (auch wenn unsere innere Uhr uns etwas anderes sagen will), erstrahlt die HEAVN One in beruhigendem, warmem Licht und hilft unserem Körper dabei, schläfrig zu werden und unsere innere Uhr in den richtigen Rhythmus zu bringen.

 

 

 

Quelle:

Marc Wittmann, Jenny Dinich, Martha Merrow & Till Roenneberg (2006) Social Jetlag: Misalignment of Biological and Social Time, Chronobiology International, 23:1-2, 497-509,

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